Auf die Richtung kommt es an
Beweisen können wir Dinge, derer sich unser Verstand bemächtigen kann. Doch der ist an die Grenzen von Raum und Zeit gebunden. Soll das Wort „Gott“ aber einen Sinn haben, dann meint es ja gerade nicht ein „Ding“ innerhalb der Grenzen von Raum und Zeit und damit unserer Verfügbarkeit. Dann meint es eine Wirklichkeit, die über unsere raum-zeitliche Wirklichkeit hinausgeht. „Gott“ ist nicht etwas, das wir begreifen. Gott ist vielmehr der, der uns umgreift. Seine Wirklichkeit ist das Ganze, unsere Wirklichkeit ein Teil davon. Das Teil kann nicht umfassend auf das Ganze zurück schließen. Die Bewegung muss umgekehrt verlaufen: Das Umfassende gibt sich dem Teil zu erkennen.
Die Bibel sagt, dass das geschehen ist und immer wieder geschieht. Sie nennt diesen Vorgang „Offenbarung“. Offenbarung Gottes meint: Gott wird Menschen dadurch plausibel, dass er ihnen in ihrer Lebenswirklichkeit begegnet, dass er ihnen offenbar wird. Es bleibt also dabei: Man kann Gott nicht beweisen. Man kann ihn aber erfahren.