Ein weiteres Bild von Gott: Wir nennen es die Vorstellung vom
„Buffet-Gott“.
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Manche haben vielleicht eine Vorliebe für italienische Vorspeisen. Andere bevorzugen Suppen, deftige Hausmannskost oder einen zuckersüßen Nachtisch. Und wieder andere erfreuen sich an einem wilden Durcheinander. Von allem ein wenig und möglichst nichts auslassen. Das Angebot ist reichhaltig und äußerst vielseitig. Und das nicht nur an Brotsorten, bei denen wir in Deutschland weltweit Spitzenreiter sind. Jeder kann am Buffet der Gottesvorstellungen auf seine Art und Weise selig werden.
So liegt es nahe, aus einer reichhaltigen Speisekarte unterschiedlicher Traditionen und Weltanschauungen ein Gottesbild zu gestalten, was mir
„schmeckt“
Matthias Horx schreibt in seinem „Trendbuch 2“ (1995, Düsseldorf und München, S. 102): „Der Glaube ist los. Was dabei herauskommt, ist ein Patchwork aus Religiösem und Magischem, ein Glaubenssupermarkt mit schnellen Wechseln und unzähligen Kombinationen.“
. Die Wahrheitsfrage wird dabei nicht gestellt.
Auch in der Bibel wird Gott mit unterschiedlichen Bildern und Vorstellungen verglichen. Aber hier sind es dann immer unterschiedliche Ansichten des einen Gottes. Ein religiöses Buffet, mit dem ich meinen Gotteshunger nach Belieben stillen kann, ist der Gott der Bibel nicht.
Er zeigt sich als ein Gegenüber mit unterschiedlichen Gesichtern, der mich nicht nur bestätigt, sondern auch irritieren und herausfordern kann. Beim Buffet-Gott begegne ich nur immer wieder mir selbst und meinen Bedürfnissen. In der Begegnung mit dem lebendigen Gott geht es um mehr als nur um mich – und gerade das ist meine Chance, nicht nur im Alten bestätigt zu werden, sondern in Neues aufbrechen zu können.